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Was ist eine Wissensbilanz?

Das Bild der immateriellen Werte eines Unternehmens

Der Wert einer Firma lässt sich nicht wirklich aus den Aktiv- und Passivpositionen der Bilanz ablesen. Die Bedeutung von immateriellem Vermögen hat seit der Einführung der heute üblichen Rechnungslegung gravierend zugenommen. In einigen Branchen, vor allem in denjenigen mit hoher Wertschöpfung pro investiertem Euro, wird inzwischen mehr als 50% des Budgets in das Intellektuelle Kapital investiert.

Dieses Wissenskapital gilt es systematisch zu erfassen und zu bewerten, damit mögliche Potenziale und Wirkungszusammenhänge der diversen Einflussfaktoren sichtbar werden. Die so entstehende Wissensbilanz kann als Steuerungsinstrument für das intellektuelle Kapital dauerhaft genutzt werden. Eine Finanzbilanz wird mit der Wissensbilanz sinnvoll um die Aspekte der nicht erfassbaren Werte einer typischen Unternehmensanalyse ergänzt.

Die Wissensbilanz unterscheidet die drei folgenden Arten des intellektuellen Kapitals:

  • Das Humankapital charakterisiert die Kompetenzen, Fertigkeiten, Motivation und Lernfähigkeiten der Mitarbeiter/innen.
  • Das Strukturkapital umfasst all jene Strukturen, Prozesse, Abläufe und die Firmenkultur, welche die Mitarbeiter/innen benötigen, um in ihrer Gesamtheit produktiv zu sein, also all jene intelligenten Strukturen, welche bestehen bleiben, wenn die Mitarbeiter/innen am Abend das Unternehmen verlassen. Das Strukturkapital stellt die Verbindung des Human- und Beziehungskapitals dar und erfährt in der Wissensbilanzierung eine herausragende Bedeutung.
  • Das Beziehungskapital stellt in erster Linie die Verbindung zu den Kunden, Partnern und Lieferanten sowie die Beziehungen zu Eignern, Mitgliedern und sonstigen Kapitalgebern dar. Auch die Beziehung zu der Öffentlichkeit wird in dieser Dimension abgebildet.


Mit der Wissensbilanz wird auch für sog. "weiche Faktoren" eine Objektivierung und Validität möglich. Ganz nebenbei kommt mit der Erstellung einer Wissensbilanz ein elementarer Lernprozess in Gang, der Chancen und Risiken plastisch darstellt und die Nachhaltigkeit des vernetzten Denkens fördert. Die Unternehmensanalyse wird durch die Gegenüberstellung von Finanzbilanz und Wissensbilanz erst komplett. Damit ist ein Grundstock für Vision und Strategie im Unternehmen gelegt, der den Grenzen der reinen Betriebswirtschaftslehre positiv entgegenwirkt. Mehr noch! Die Entwicklungen internationaler Bilanzregeln befassen sich immer stärker mit dem Begriff der "Intangible Assets". Ein rechtzeitiges Auseinandersetzen mit dieser Thematik wird daher auch von dieser Seite notwendig.

Dr. Guido Pfeifer gehört zum Moderatorennetzwerk des Arbeitskreis Wissensbilanz (www.akwissensbilanz.org)

Wie ist der Erstellungsprozess einer Wissensbilanz? 

 
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